Der Dilldapp (Mythos oder Wahrheit)

(Capra carnevalus grigia hochwalda)

 

Es wird des Öfteren von „Ungläubigen“ behauptet das es den Dilldapp nicht gibt und diese Spezies nur in den Köpfen der Mitglieder des Morbacher Karnevalsvereines existiert. Das ist natürlich blanker Unsinn, der nachfolgende Bericht und die darin enthaltenen wissenschaftlich fundierten Fakten werden die Existenz dieser Spezies zweifelsfrei belegen.

 

Der Dilldapp (capra carnevalus grigia hochwaldius) wird innerhalb der Hornträger (Bovidae) zu den Ziegenartigen (Caprinae) gezählt, die unter anderem auch die Schafe, Mondkälber und Gämsen umfassen. Entgegen früheren Vermutungen sind sie aber nicht sehr nahe mit den Schafen verwandt, von denen sie sich durch den typischen Bart, die konvexe Kopfform, den dreigeteilten Schweif und die Schwimmhäute zwischen den Hufen unterscheiden. Diese Schwimmhäute erschweren leider auch die eindeutige Zuordnung zu den Paarhufern.

Der Dilldapp, die sich äußerlich stark von allen anderen Ziegenarten unterscheidet, divergiert genetisch weit mehr von den übrigen Arten als ursprünglich angenommen und bildet eine eigene Seitengruppe. Rätselhaft blieb dabei die Tatsache, dass das Verbreitungsgebiet dieser Ziegenform durch die von anderen Wildziegenarten getrennt ist. Diese wilde Ziegenart ist ein sehr scheues Wesen das ausschließlich im Hochwald des Hunsrücks, rund um den Erbeskopf, beheimatet ist.

Seltsamerweise wurden auch noch keine fossilen Überreste des Jura-Dilldapp‘s entdeckt. Auch im Belginum wurden noch keine fossilen Überreste gefunden. Dies nährt das Gerücht/die Vermutung dass der Dilldapp möglicherweise eine geheime Kampfziegenzüchtung der alliierten Streitkräfte aus Zeiten des kalten Krieges ist und nach Abzug der Truppen ausgewildert wurde. Dagegen spricht jedoch die Tatsache das schon früher vereinzelte Berichte in den Annalen des Karnevalsvereines auftauchen, die eine Sichtung dieses wundersamen Tiers bezeugen. Aber verlassen wir den Bereich der Spekulationen und wenden uns den harten Fakten zu:

Einzelnen, vagen Sichtungen, zufolge gleicht der Dilldapp einer Kreuzung aus Ziegenbock, Schaf und einem kräftigen Schuss Mondkalb. Aufgrund diverser Sichtungen (zumeist im Rahmen von Wanderungen des Karnevals-vereins) wurde das detailgetreue Phantombild angefertigt (siehe oben).

Die Spezies ist ausgestattet mit kräftigem Gehörn, das einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus aufweist. Das Gehörn eines Dilldapp Bockes kann bis zu 80cm lang werden und ist kräftig ausgebaut um den Revierkämpfen stand zu halten. Die Hörner der Ricken werden nur bis zu 30cm lang und sind feiner und dünner ausgebildet. Das Gehörn ist bei beiden Geschlechtern leicht nach hinten gebogen und hat eine rauhe, geriffelte Oberfläche.

Die Stockhöhe des gemeinen Bockes erreicht circa 90-105cm, die der Ricken ist um etwa 10% niedriger, circa 80-95cm. Der Knochenbau beider Geschlechter ist kräftig ausgebildet und das Fell ist in Braun- oder Grautönen gehalten, oft kommt es zu einem jahreszeitlichen Fellwechsel mit Veränderung der Felllänge und -färbung.

Manchmal sind kontrastierende Bereiche (Zeichnung) auf den Gliedmaßen, am Rücken oder im Gesicht vorhanden.

Der Dilldapp Bock verfügt zumeist über einen stattlichen Bart was ihn verwegen aussehen lässt und ihm gut zu Gesicht steht. Es soll auch Dilldapp Ricken mit Bart geben, jedoch ist dies die Ausnahme und wird als unattraktiv empfunden.

Der Dilldapp wird im Zeitraum um den 11. November paarungsbereit. Die Brunft dauert bis Ende Februar. Seltsamerweise deckt sich das Ende der Brunftzeit mit dem Aschermittwoch.

Die Paarung erfolgt immer zwischen 11. Nov und Ende Februar. Nach einer 150- bis 170-tägigen Tragzeit bringt die Ricke zwischen ein bis zwei Jungtiere zur Welt. Diese sind Nestflüchter, sie wiegen bei der Geburt rund 2 Kilogramm und können innerhalb von 24 Stunden laufen. Nach rund vier bis fünf Monaten werden sie entwöhnt, bleiben aber bis zur nächsten Paarungs- oder Geburtszeit bei der Ricke.

Die Lautsprache des Dilldapp ist den der „normalen“ Wildziege nicht unähnlich, jedoch wird der typische Laut im Gegensatz zum määäh ... mmääääh der gemeinen Ziege, als ein ... aalllemmol ......  aalllemmol beschrieben. Erstaunlicherweise scheint die Lautsprache des Dilldapp dem Schlachtruf des Morbacher Karnevalsvereins sehr ähnlich zu sein.

Der Dilldapp kommt mit einem schafähnlichen dicken Fell (weiß/beige) zur Welt, das sich im Laufe seiner Entwicklung zum ausgewachsenen Bock verändert, um letzendlich dem Fell einer Ziege nicht unähnlich zu sein.

Der Dilldapp ist oft dämmerungsaktiv und geht am späten Nachmittag, frühen Abend  auf Nahrungs- und Rickensuche. Die ausgedehnte Nachtaktivität  führt dazu dass sich der Dilldapp am frühen Morgen zur Ruhe begibt. Und wieder zeigen sich erstaunliche Parallelen zu den Mitgliedern des Morbacher Karnevals Vereins.

Beide sind Nachtaktiv.

Die technisch, wissenschaftliche Abteilung des Karnevalsvereins Morbach wird in naher Zukunft mehrere Expeditionen durchführen, um mehr über dieses wundersame Tier in Erfahrung zu bringen. Es besteht Grund zur Annahme das auch erstes Bild- und Filmmaterial erstellt werden kann, die die Existenz eindeutig belegen werden.

 

Dieser Bericht bestätigt auf beeindruckende Weise die reale Existenz der Dilldappen und kann jeden Zweifel an der Existenz ausräumen.

 

Überordnung:

Laurasiatheria

Ordnung:

Paarhufer (Artiodactyla)

Unterordnung:

Wiederkäuer (Ruminantia)

Familie:

Hornträger (Bovidae)

Unterfamilie:

Ziegenartige (Caprinae)

Gattung:

Dilldapp

 

Allemol